11 April 2016

Whiskyverkostung in der Barrensteiner Whiskybar

Whisky schmeckt mir. Am liebsten mag ich schottischen Single Malt. Viel Ahnung von der Herstellung, den Regionen, den Besonderheiten des schottischen Whiskys habe ich nicht. Was mich natürlich nicht davon abhält, mit Freunden immer mal ein wenig über Whisky zu plaudern.

Schon seit vielen Jahren redeten vier Kumpels und ich darüber, mal ein Whisky-Tasting mitzumachen. Keiner hatte eine Idee, wo und wann, aber es stand ewig auf unserer Freundes-To-Do-Liste.
Vor einigen Monaten hat sich einer meiner Freunde der Sache endlich angenommen: Er fand zunächst heraus, dass wir erfreulicherweise gar nicht weit reisen müssen, um ein Whisky-Tasting zu erleben. Wir Niederrheiner haben die "Barrensteiner Whiskybar" quasi direkt um die Ecke: Sie befindet sich im Ortsteil Barrenstein in Grevenbroich.

Nachdem zuerst tatsächlich recht schnell in Freitag, 08. April 2016 ein Termin gefunden wurde, an dem wir fünf alle Zeit hatten und die Bar noch einen Tisch für uns frei hatte, musste nur noch ein Fahrdienst organisiert werden, den einige unserer Ehefrauen netterweise an jenem Freitagabend übernahmen.

Bei unserer Ankunft um kurz vor 19 Uhr deutete von Außen nicht viel auf die Barrensteiner Whiskybar hin: Eine schottische Flagge neben einem unscheinbaren Holztor in einer unscheinbaren Fassade ließ uns davon ausgehen, dass wir richtig sind.

Mein erster Eindruck nach dem öffnen jenes Holztores und dem ersten Schritt in das Innere war: Oh, ist das eng hier! Eine kleine Theke links, ein kleiner Tisch rechts, ein paar Kühlschränke mit Bier und ein paar wenige Gäste füllten diesen Schankraum. Links fiel der Blick in einen Raum mit Tischen und Stühlen. Geradeaus war ein Innenhof sichtbar.
Mein erster Eindruck wurde unmittelbar gefolgt von zweiten Eindrücken wie "urig", "gemütlich", "verrückt".
Ich nehme es gerne vorweg: Der finale Eindruck nach dem Tasting war dann "phantastisch - Wiederholung bitte!"

Ein Teil des Schankraums am Eingang
An den schottischen Abenden mit Whiskyverkostung öffnet die Bar um 19 Uhr. In der halben Stunde bis zum Beginn des Programms hält man sich bei guten Wetter draußen im Innenhof auf. Dort ist viel Platz für die maximal 24 Teilnehmer (mehr passen in den Gastraum nicht hinein). Man kann ein Erfrischungsgetränk genießen, was ich in Form eines Tennant's Bieres tat, einem Lager Bier aus Glasgow.
Wichtig zu wissen: In der Barrensteiner Whiskybar gibt es keine deutschen Biere. Dafür jedoch eine riesige Auswahl an schottischen und irischen Bieren; sowohl weltbekannte Sorten als auch der Allgemeinheit sicher völlig unbekannte Marken. Denn neben der Whisky-Verkostung, für die im Moment 50 verschiedene Serien zur Verfügung stehen, kann man auch Biere, Rum oder Liköre in verschiedenen Serien ausprobieren.

Pünktlich um 19:30 Uhr erfolgte der "Umzug" vom Innenhof durch den Schankraum in den Tasting-Raum. Dieser ist so irre dekoriert, dass auch ein mehrstündiger Aufenthalt nicht ausreicht, um alle Details zu erfassen. Das Licht ist gedämpft, ein knisternder Holzofen sorgt für Wärme und heimelige Atmosphäre. Die Tische werden für jeden Abend individuell neu zusammengestellt: An jenem Abend gab es einen 10er Tisch, einen 3er Tisch, unseren 5er Tisch und einige 2er Tische.

Diejenigen, die bei der Reservierung Essen bestellt hatten, bekamen dieses direkt zu Beginn serviert. Stichwort Service: Ein Mitarbeiter kümmerte sich um das Füllen der Gläser und eine Mitarbeiterin nahm Bestellungen auf und servierte zusammen mit dem Kollegen. Wartezeiten? Keine. Freundlichkeit? Ja! Diese beiden Mitarbeiter trugen viel dazu bei, dass es ein so gelungener Abend wurde. Danke!

Nun zum Chef, Inhaber, Erfinder, Macher: Werner Bieler-Hoffrichter zeigte schon vor Beginn des Tastings Flexibilität, als er aus einer Unterhaltung zwischen mir und einem Freund erfuhr, dass wir gerne die eigentlich für uns gebuchte Hauptserie 1 "Bis 12 Jahre im Fass" aufbuchen möchten zur Hauptserie 9 "Aus jeder Region einen 18-jährigen". Er sagte "das schaffe ich noch", verschwand in seinem Arbeitszimmer gegenüber des Innenhofes und kam nach wenigen Minuten mit frisch gedruckten Infoblättern heraus. Auf unseren Deckeln (ja, ganz einfach wie in einer normalen niederrheinischen Kneipe üblich) wurde der Betrag für die Preisdifferenz notiert - fertig.
Die von mir gewählte Serie
Werner Hoffrichter führte sehr unterhaltsam durch den Abend. Bis zum Trinken des ersten Whiskys der Serie, die aus fünf Gläsern á 2cl besteht, verging schon eine Weile, was aber nicht tragisch war. Man konnte sich zwar des Eindrucks nicht erwehren, dass der Mann ein wenig egozentrisch veranlagt ist. Doch das sollte man so akzeptieren; er darf zurecht stolz sein, auf das, was er sich da in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Es gibt im Jahr 2016 ungefähr 50 Whiskybars in Deutschland, und seine wurde 2015 zur Zweitbesten gekürt.
Mit Informationen zu dieser für ihn ohne Zweifel bedeutenden Auszeichnung beginnt er seine Ausführungen, die überleiten zu interessanten Informationen über die fünf Whisky-Regionen in Schottland und die noch lange nicht enden mit Insiderwissen über einzelne Destillen, das er sich bei Besuchen vor Ort angeeignet hat.

Zwischen den einzelnen "Gängen" der Whiskyserien (an dem Tag war keine Rum-, Bier- oder Likör-Serie gebucht) spielt Werner Hoffrichter Dudelsack. Ja, es ist laut. Ja, in meinen Ohren klingt das nicht angenehm. Dennoch fand ich es interessant.

Mehr Details zum Ablauf der eigentlichen Verkostung und zu den weiteren, den Abend kurzweilig füllenden Aktionen möchte ich nicht veröffentlichen.
Um das alles komplett zu erleben, empfehle ich einen Besuch - nach Vorreservierung per Telefon oder Email. Alle Informationen dazu sind auf der Webseite barrensteiner-whiskybar.de zu finden.

Ebenfalls sind alle Preise auf der Webseite zu finden. Neben dem Tennant's Bier gönnte ich mir zum Abschluss des Abends noch ein 2cl Glas eines meiner Lieblingswhiskys, den ich aber im Moment nicht zu Hause in meiner Bar stehen habe. In der Summe habe ich für diesen Abend 80€ bezahlt. Wer den Abend richtig genießen möchte, sollte sich meiner Meinung nach gedanklich nicht auf den Preis seiner gebuchten Serie fixieren, sondern einkalkulieren, dass für weitere Getränke vor Ort noch ein paar Euro hinzu kommen. Wer kein warmes Essen bestellt, bekommt (nicht nur) zur Geschmacksneutralisierung Knabbereien am Tisch. Im Schankraum gibt es zwischendurch leckeres, frisches Brot mit verschiedenen Dips. Beides ist im Preis für die Serie inbegriffen.

Fazit: Ich fand den Abend in lockerer, aber in keiner Weise ausufernder Stimmung, großartig. Und meine Kumpel waren ebenfalls begeistert.

01 März 2016

Erfahrungsbericht: Per Blog-Anwendung zur Fanclub-Homepage

Dies wird ein kurzer Erfahrungsbericht über die Webanwendung Wordpress. Denn die hat mich sehr positiv überrascht.
Innerhalb weniger Stunden ist es mir gelungen, eine - zugegeben kleine - Webseite für (m)einen Borussia Fanclub zu erstellen und zu veröffentlichen.

Ich habe schon zahlreiche private Webseiten erstellt: Für mich selbst, für Familienangehörige, für Freunde und auch für mehrere Vereine, denen ich im Laufe der Jahre angehörte. Es waren nie professionelle Arbeiten, aber sie erfüllten ihren Zweck der Information über das jeweilige Thema.

Manche davon habe ich mithilfe von phpwcms erstellt (online ist davon nur noch jene von meinem Abiturjahrgang - da sieht man mal, wie alt das System schon ist), für einige habe ich Joomla genutzt (von Version 1 bis Version 3), und eine habe ich tatsächlich in purem HTML offline erstellt und dann lediglich per FTP auf den Webserver hochgeladen (mehr w3c-kompatibel war keine meiner Webseiten).

Mit Wordpress bin ich vor einigen Jahren schlicht dadurch in Berührung gekommen, dass mein Twitter-Account von zahllosen Wordpress-Accounts vollgespamt wurde ab dem Moment, wo ich den Begriff einmal getwittert hatte. Wordpress war erstmal bei mir unten durch. Ich schwor mir, diesem Schrott keine Beachtung zu schenken und es soweit es geht zu ignorieren.

Für die eingangs erwähnte Fanclubseite plante ich daher ursprünglich wieder die Verwendung von Joomla als CMS. So einfach die aktuelle Joomla Version als Administrator auch zu bedienen ist - es bleibt ein gewisser Aufwand bei der Ersteinrichtung und bei der Gestaltung des Frontends.
In irgendeinem Forum las ich eher beiläufig, dass man Wordpress auch als CMS nutzen kann. Das machte mich dann doch wieder neugierig.

Während meiner ersten Recherchen legte ich eine lokale Wordpress Installation mit XAMPP an, für die ich einige Hürden überwinden musste, die mein Windows 10 so mit sich bringt, damit Apache und MySQL lokal laufen. Nach Deaktivierung eines Windows Dienstes lief es dann problemlos.

Und schon nach wenigen Minuten als Admin in Wordpress wurde mir bewusst, wie klar strukturiert der gesamte Aufbau ist. Noch viel einfacher strukturiert, als bei Joomla, aber nicht mit viel weniger Möglichkeiten, was das Ergebnis einer einfachen Webseite mit ein paar statischen Seiten und dann langsam wachsenden redaktionellen Beiträgen betrifft.

Mein Ehrgeiz war geweckt: Ich schrieb einige kurze Artikel, um die Seite nicht völlig leer zu publizieren. Und ich fand ein meinem Geschmack extrem gut entsprechendes Theme. Das musste ich zwar bezahlen, aber es lässt sich mit einem toll funktionierendem Plugin optisch wunderbar anpassen. Das Theme ist außerdem sofort komplett responsiv - das war mein Hauptwunsch für die neue Webseite.

Bei der Veröffentlichung gab (und gibt es noch immer) kleinere Probleme mit den Zugriffsrechten auf die Verzeichnisse auf dem Webserver. Aber das laste ich weniger Wordpress an, sondern eher dem Hoster. Da bin ich noch auf der Suche nach einer optimalen Lösung.

Dass sich Wordpress auch prima als Ersatz für das Tool Blogger hier eignet, daran habe ich keinen Zweifel. Ich verstehe jetzt gut, warum viele Blogger auf Wordpress als Basis setzen.

Wordpress jedoch auf die Funktion als Blogging-Tool zu reduzieren, ist nicht richtig: Dank Nutzerverwaltung ist es ein prima CMS, selbstverständlich mit funktionellen Einschränkungen in Sachen Rechteverwaltung.

So schnell und problemlos hatte ich noch nie eines meiner kleinen, privaten Webprojekte fertig. Das Eregbnis ist auf www.rauchende-colts.org zu sehen.