07 November 2007

Bahnpendler sind eher Opfer als Kunden

Heute früh haben die hirnlosen Idioten der Deutschen Bahn AG mal wieder das beliebte Spiel "Wir verarschen die zahlende Kundschaft" gespielt! Es traf die zahlreichen Fahrgäste, die - wie ich - den Regionalexpress um 7:30 Uhr aus Gleis 7 nach Neuss und Düsseldorf benutzen.

Es ist 7:26 Uhr, auf eben jenem Gleis 7 ertönt die Lautsprecher-Durchsage:
"Der Zug um 7:30 Uhr nach Düsseldorf fällt heute leider aus. Nächste Fahrmöglichkeit nach Neuss und Düsseldorf ist die S8, um 7:34 Uhr aus Gleis neun."

OK, das ist zwar ärgerlich, aber immerhin wissen wir ja jetzt, wie wir am schnellsten unseren Arbeitsplatz erreichen, von dessen Lohn wir jeden Monat einen nicht geringen Teil an die Betreiber des Regionalverkehrs und damit an die Bahn abliefern.
Mit mir zusammen wandern dutzende Bahnkunden murrend von Gleis 7 hinüber zu Gleis 9 und besteigen die erst um 7:31 Uhr einfahrende S-Bahn.

Kaum eingestiegen, fährt auf dem verwaisten Gleis 7 ein Doppeldecker-Zug mit der Ziel-Anzeige "Dortmund" ein: Das kann nur der verspätete Regionalexpress sein, der eigentlich um 7:10 Uhr Richtung Düsseldorf fahren sollte!!!!

Ich hechte mit 20-30 weiteren treuen Teuerticketzahlern aus der S-Bahn raus, verletzungsfrei die abgewetzten Treppenstufen von Gleis 9 hinunter, renne rüber zu Gleis 7, Treppe rauf - und man ahnt es sicher schon: Mit "Piep Piep Piep" macht der Doppeldecker die Türen direkt vor unserer Nase zu und fährt ohne uns ab.

Eigentlich wäre nun die nächste Runde des Zahlende-Kundschaft-Verarschen-Spiels gewesen, die S-Bahn ganz schnell abfahren zu lassen, bevor wir alle wieder zurück zu Gleis 9 gejoggt sind - aber irgendein Spielverderber in den eigenen Reihen hat sie dann wundersamer Weise doch noch stehen lassen, bis wir wieder eingestiegen waren.

Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Pünktlich" um 7:30 Uhr fährt aus dem richtigen Gleis ein Zug auf der vorgesehenen Strecke. Aber per "Kunden"-Durchsage werden die Menschen von eben jenem Zug weg gelotst - und die Abteile waren keineswegs überfüllt, so daß man irgendeinen Sinn in dieser völlig absurden Aktion hätte erkennen können!
In solchen Momenten könnte ich meine gute Kinderstube wirklich mal vergessen!

04 November 2007

Feste feiern wie sie fallen

Bisher fand ich als Erwachsener an St. Martin nicht Besonderes. Drei Jahre gingen wir mit Jans Kindergarten mit, inzwischen halt mit der Schule von Jan in Ohler. Nach dem Martinszug klingelte Jan noch bei einigen Nachbarn in Holt, bekam für's Singen ein paar Süßigkeiten - das war's. So ähnlich hatte ich das auch aus meiner Kindheit in Erinnerung.

Was es in meiner Kindheit noch nicht gab: Die Elternschaft der Grundschule baut für die Erwachsenen einen Glühweinstand auf und verkauft Weckmänner und Brühwürstchen. Das ist schon mal eine nette Erweiterung der Aktivitäten um den Zug herum.

Gestern aber gingen wir drei erstmals nicht in Holt zum Singen, sondern mit einigen von Jans Mitschülern und deren Eltern in Ohler. Und dort machten einige Bewohner St. Martin zum "Event": Prasselnde, offene Holzfeuer in den Vorgärten, Kinderpunsch für die kleinen Sänger, Glühwein und andere nette Getränke für die Eltern. Und vor einem Haus wurde sogar gegrillt!

So blieb es nach dem eigentlichen Umzug noch lange richtig nett: Die Kinder hatten Spaß, denn neben den Süßigkeiten gab es von den größeren Zuhörergruppen sogar Applaus für's Singen, und auch für die Eltern war das richtig schön kurzweilig - wir freuen uns schon jetzt auf St. Martin Marke "Ohler Spezial" 2008!